Alte Armbanduhren sammeln - Hobby und Wertanlage zugleich
Jaeger LeCoultre, Patek Philippe, Rolex, Breitling, Omega, Longines, Tissot - die Namen dieser Luxusuhren klingen in den Ohren der Uhrensammler. Allein das „Fachgebiet“ Armbanduhren umfasst ein sehr umfangreiches Gebiet. Deshalb entscheiden sich viele Sammler, nur eine Marke zu Sammeln, oder nur eine bestimmte Zeitepoche. Wie bei allen alten Dingen gilt auch bei Armbanduhren: die technischen Wunderwerke können im Laufe der Zeit Verschleißerscheinungen aufweisen, und die Beschaffung von Ersatzteilen ist nicht garantiert. Auf der anderen Seite: gerade für Männer ist die Anschaffung einer noblen Armbanduhr lohnend, weil es die einzigen Schmuckstücke sind, die Mann am Körper tragen kann - Ringe, Ketten, Ohrringe und dergleichen fallen ja leider weg.
Dazu kommt der Technik-Faktor, den gerade das männliche Geschlecht begeistert: die technische Komplexität, die sich in dem kleinen Gehäuse verbirgt, fasziniert. Anders als etwa Autos oder Luxusyachten sind Armbanduhren dagegen eher dezente Statussymbole. Sie können dennoch Vermögen kosten: eine Armbanduhr von A. Lange & Söhne kann durchaus mehr als 260.000 Euro kosten. Eine Patek Philippe erreichte bei einer Auktion in Genf gar den Rekordpreis von 7,3 Millionen Franken. In Sammlerkreisen sind Uhren von Patek Philippe sehr beliebt, weil sie als wertstabil gelten.
Doch auch für „normale“ Brieftaschen finden sich schöne Armbanduhren für jeden Geschmack. Tissot Taucheruhren zum Beispiel, aus den 70er Jahren, sind für rund 500 Euro in gut erhaltenem Zustand zu haben. Auch seltene Uhren wie die Marke Aetos Astrolon aus den 70er Jahren liegt im gleichen Preissegment.
Wenn teure Materialien wie Gold verarbeitet sind, springt der Preis naturgemäß nach oben. Eine vergoldete Taschenuhr „Savonette Jules Jürgensen aus dem Jahr 1873 wird in Zürich für 34.500 Franken angeboten. Eine Patek Philippe aus dem Jahr 1971 mit Diamanten und Platin kostet im gleichen Laden 42.800 Franken. Im Hochpreissegment ist Patek Philippe unschlagbar, auf Auktionen werden für diese Armbanduhren die höchsten Preise bezahlt. Patek Philippe baute immer sehr komplizierte Uhren mit ausgefeilter Technik und höchster Qualität.
Jede Marke hat ihr eigenes Image, unter den bekanntesten dürfte die Marke Rolex sein - James Bond trug diese in 11 Filmen, und die Mercedes Gleitze, die 1927 als erste Engländerin den Ärmelkanal durchschwamm,
trug dabei eine Rolex. Was das Preisgefüge betrifft, kann man bei klassischen Uhren Listenpreise nachschauen, ähnlich wie bei einem Jahreswagen.
Natürlich kann man auf Flohmärkten manchmal auch die eine oder andere gut erhaltene Armbanduhr finden. Doch Laien sollten aufpassen beim Flohmarktkauf! Denn hier gibt es weder eine Garantie auf die Uhr, noch einen soliden Service, was Reparaturen betrifft. Beim Kauf über einen Uhrmacher verbürgt dieser sich persönlich für die einwandfreie Funktion jeder Uhr. Wenn es nötig ist, restauriert der Uhrmacher sie, arbeitet Gehäuse und Zifferblatt auf und ersetzt defekte Werkteile.
Es ist faszinierend zu sehen, dass eine Damenuhr aus dem Jahr 1949 mit Handaufzug auch heute noch präzise läuft. Sie dient dem Sammler nicht nur als wertvolles Stück im Schrank, sondern auch als Schmuckstück zu besonderen Anlässen - etwa als I-Tüpfelchen zu einem Ball mit Vintage-Garderobe.
Doch nicht nur an Festtagen - eine antike Luxusuhr gibt auch einem Alltagsoutfit eine besondere Note. Wer nebenbei mal eine antike Taschenuhr aus der Jackettasche fischt, ist sich der Aufmerksamkeit seiner Umgebung sicher. Und beweist nebenbei einen guten Geschmack! Was eine antike Armbanduhr NICHT ist: sie ist keine sekundengenaue Digitaluhr. Bei einer 40 Jahre alten Armbanduhr sind Abweichungen von ein oder zwei Minuten pro Tag als normal anzusehen. Antike Armbanduhren, das versteht sich eigentlich von selbst, sollten auch nicht bei handwerklichen Arbeiten oder im Nassbereich benutzt werden. Sie sind nicht wasserdicht!
Um den Wert der Uhr zu erhalten, sollte man das gute Stück regelmäßig beim Uhrmacher warten lassen, etwa alle 4 Jahre. Denn: wenn das Uhrwerk nicht mehr funktioniert, verliert die Uhr rund 70% ihres Wertes!
Klar sollte es auch sein, dass eine antike Armbanduhr kein kurzfristiges Investitionsobjekt ist. Man sollte sie schon einige Jahre lang in der Schublade aufbewahren, wenn man eine Wertsteigerung erzielen möchte.
verfasst für: antique watches